Vinzentinische Sinnspruche

Liebe

„Herzlichkeit ist die kleine Münze der Liebe.“
„Die Liebe lässt das Herz des einen in das Herz des anderen übergehen und mit ihm fühlen, was er fühlt.“
„Unsere herzliche Liebe zueinander sollen wir auch zu erkennen geben.“
„Die Liebe ist bis ins unendliche erfinderisch.“
„Wer die Liebe hat, tut jedem Gutes, so wie er es wünscht, dass es ihm geschehe. Darin besteht das Wesen der Liebe.“
„Strebe danach, dass alles, was du sagst, von Herzen kommt!“

Einfachheit

„Die Einfachheit bekehrt alle.“
„Man muss eine große Schlichtheit besitzen, um die Dinge so zu sagen, wie sie sich verhalten.“
„Mein Gott, ich bitte dich nicht, einen Engel oder einen Apostel aus mir zu machen. Was ich mir wünsche, ist nur: stets anpassungsfähig und bereit zu sein!“

Unsere Sendung

„Gott befiehlt uns bloß, die Netze auszuwerfen, nicht aber, Fische zu fangen, weil er es ist, der sie ins Netz gehen lässt.“
„Das ist eure Sendung: Armen und Kranken menschgewordene Gottesgüte zu sein und Gottes Stelle an ihnen zu vertreten.“
„Wie müssen uns über das Wesen der Caritas im Klaren sein, um sie nicht mit einer allgemeinen Sozialarbeit zu verwechseln.“
„Dienet den Armen mit großer Milde und Hochachtung; denn die Armen werden euch den Himmel öffnen.“

Gutes wirken

„Man muss den Tag glücklich preisen, an dem man etwas Böses verhütet oder etwas Gutes gefördert hat.“
„Unsere einzige Lebensaufgabe heißt: Wirken.“
„Selten wirkt man Gutes ohne Anstrengung.“

Der andere Mensch

„Nicht etwas vom anderen wollen, den anderen wollen.“
„Man glaubt nie einem Menschen, weil er klug ist, sondern weil man ihn schätzt und liebt.“
„Wenn wir uns nur auf Menschen stützen, auf Begabung und Glück, dann wird Gott uns verlassen.“
„Freuen wir uns, wenn dem anderen etwas gelingt und wenn er uns an Ehr und Ansehen, an Talenten, Gnaden und Tugenden übertrifft.“

Die gute Seite

„Gewöhne dich daran, Dinge und Menschen immer und in jedem Fall nach ihrer guten Seite hin zu beurteilen.“

Achtung

„Solange sie sich gegenseitig Achtung und Sanftmut bezeigen, wird ihr Haus ein Paradies sein.“
„Versuche dem anderen herzliche Hochachtung zu zeigen durch ein frohes Gesicht. Du fragst: Wie soll man aber mit freundlichem Gesicht auftreten, wenn das Herz traurig ist? – Es ist unwesentlich, ob dein Herz froh ist oder nicht. Das ist durchaus keine Heuchelei; denn die Liebe beruht im Willen.“

Unsere Arbeit

„Willst du deine Arbeit so verrichten, wie Gott sie verlangt, dann verrichte sie aus Liebe.“
„Alles gut tun, was man nach seinem Beruf zu tun verpflichtet ist – das ist die wahre und gründliche Heiligkeit.“
„Es ist schon etwas, wenn den Kranken und Armen in leiblicher Hinsicht geholfen wird. Aber wir würden unseren Nächsten keinen wirklichen Dienst erweisen, wollten wir nur Lebensmittel und Arzneien verteilen.“

Vertrauen

„Überlassen wir uns der göttlichen Vorsehung; sie weiß genau das herbeizuführen, was wir brauchen.“
„Siehst du nicht, dass die Vorsehung so für dich sorgt, als beschäftige sie sich ausschließlich in einer ganz besonderen Weise mit dir?“

Zeit

„Gott verfehlt nie, uns zu helfen, wenn die Zeit da ist und wenn wir von unserer Seite aus alles getan haben, was wir konnten.“
„Es ist nicht nötig, der Vorsehung vorauszueilen. Aber sobald die Vorsehung des Weg geöffnet hat, braucht man nicht mehr im Schritt zu gehen, sondern sollte laufen.“
„Man braucht Gnade, um anzufangen – mehr noch, um bis zum Ende durchzuhalten.“

Die Straße als Kreuzgang

„Als Kloster habt ihr die Häuser der Kranken, als Zelle ein Mietzimmer, als Kapelle die Pfarrkirche, als Kreuzgang die Straßen der Stadt, als Klausur den Gehorsam, als Gitter die Gottesfurcht und als Schleier die Bescheidenheit. Als Profess das Vertrauen in die göttliche Vorsehung, die Hingabe all dessen, was ihr besitzt. Gehen wir also und dienen wir den Armen mit neuer Liebe und suchen wir gerade die Verlassensten und Ärmsten auf. Erkennen wir vor Gott, dass sie unsere Herren und Meister sind und dass wir nicht würdig sind, ihnen unsere kleinen Dienste zu erweisen. Wer euch sieht, müsste euch an Tugenden der Demut, Sanftmut und Liebe erkennen. Ob ihr mit dem Nächsten sprecht oder durch die Straßen geht, seid ganz gütig und habt ein offenes Herz. Man verlässt Gott nicht, wenn man zu einem Hilfsbedürftigen geht, denn man findet ihn dort wieder.“