Die Gründerin der Gemeinschaft - Luise von Marillac

Luise von Marillac kam am 12. August 1591 in Mittelfrankreich als uneheliches Kind zur Welt. Obwohl sie eine hervorragende Ausbildung in einer Klosterschule erhielt, war ihre Kindheit schwer. Die allgemeine Hungersnot und besonders der Tod ihres Vaters, als Luise erst 13 Jahre alt war, belasteten ihre angegriffene Gesundheit.

Mit 22 Jahren heiratete sie. Nach zwölfjähriger Ehe wurde die junge Frau schon Witwe. Nun war sie allein mit ihrem Sohn Michael. Ihre Verwandten waren ihr keine Stütze. Die Begegnung mit Vinzenz von Paul veränderte ihr Leben. Er hatte sieben Jahre zuvor eine Vereinigung von Bürgerfrauen ins Leben gerufen, die alte, kranke und hilfsbedürftige Menschen betreute.

Unter seinem Einfluss widmete sie sich Werken der Frömmigkeit und der Nächstenliebe. Diese Aufgaben erfüllten sie ganz. Am 29. November 1633 gründete Luise von Marillac zusammen mit dem Hl. Vinzenz von Paul in Paris die "Töchter der christlichen Liebe", die Barmherzigen Schwestern (in Deutschland Vinzentinerinnen genannt). Diese Schwesterngemeinschaft, die mitten in der Welt lebte, war die Antwort auf die Not der Zeit.

Vinzenz von Paul sagte den Schwestern immer wieder: "Ihr habt als Kloster die Häuser der Kranken, als Zelle eine Mietwohnung, als Kapelle die Pfarrkirche, als Klostergänge die Straßen der Stadt." Die meisten Ordensgemeinschaften, die sozial-karitative Aufgaben übernahmen, haben sich danach ausgerichtet. Bis zu ihrem Tod am 15. März 1660 leitete Luise die Schwesterngemeinschaft in Paris.